japanischer Fotograf; einflussreichster Repräsentant der zeitgenössischen japanischen Fotografie; bekannt für ikonische Stadtansichten; zahlreiche Bildbände
* 10. Oktober 1938 Ikeda/Präfektur Osaka
Herkunft
Daidō Hiromichi Moriyama wurde am 10. Okt. 1938 in Ikeda, Präfektur Osaka, geboren. Sein Zwillingsbruder starb im Alter von zwei Jahren. M.s Kindheit und Jugend, in der er nach eigenen Worten viele Male umzog (vgl. NZZ, 1.10.2024), war geprägt vom wirtschaftlichen Umbruch und der gesellschaftlichen Verwestlichung der japanischen Nachkriegszeit.
Ausbildung
Bereits als Teenager interessierte sich M. für Fotografie und fing das Leben in Japan während der amerikanischen Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Kamera ein. Er sah in der Arbeit mit der Kamera ein Mittel, um die rasante Transformation der japanischen Gesellschaft widerzuspiegeln. M. studierte Design und danach Fotografie in Kōbe. 1961 zog er nach Tokio und schloss sich der 1959 gegründeten Gruppe "Vivo" an, zu der auch der berühmte Fotograf Shomei Tomatsu gehörte, die sich aber bald auflöste. Der damals schon sehr bekannte Fotograf und Filmemacher Eikō Hosoe beschäftigte ihn 1962-1965 als Assistenten; bei ihm lernte M. "Aktfotografie, Fashion-Shootings, Filmarbeiten und Reportagen" (art, 05/2009) kennen. Nach dieser Assistenzzeit machte M. eine Pause und startete ein Fotoprojekt über präparierte Föten in medizinischen Sammlungen.